Global Dance Identities

Global Dance Identities - Tanztheater-Projekt | Marl & Hagen, Oktober 2014 - März 2015 

 

„Global Dance Indentities“ lud 44 Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund aus Hagen und Marl dazu ein, sich mit dem Thema der eigenen Identität auseinander zu setzen und diese über Tanz auszudrücken. Der Tanz diente auch als Mittel, um jenseits gemeinsamer Sprache einen Dialog und einen kulturellen Austausch zu ermöglichen.

In Reflexionsworkshops setzten sich die Jugendlichen mit folgenden Fragen auseinander: Was ist Identität? Was bedeutet das für dich selbst? Wie viele Identitäten kann der Mensch haben und welche davon kann er selbst wählen?

Die meisten Jugendlichen hatten sich mit dieser Frage noch nie beschäftigt. So wurde vermittelt, dass jedem neben den feststehenden Identitäten (als Mann/Frau, Sohn/Tochter, Deutsche®, SchülerIn, zunächst auch Muslim/Christ usw.) viele frei wählbare Identitäten offen stehen (als Tänzer, Musiker, Sportler, Fan für einen Fußballverein u.v.a.), die sie selbst annehmen und bestimmen können. Diese bieten ihnen viele Entscheidungs- und Gestaltungsräume, die ihnen eine Vielfalt von Rollen ermöglicht und zugleich ihr Verhalten außerhalb der fest gelegten Identitäten prägt.  Die Jugendlichen setzten sich vor diesem Hintergrund auch mit der Frage auseinander, was in ihrem Leben fremd- und was selbstbestimmt ist. Sie wurden von den Teamern ermutigt, die Identitäten, die ihnen durch die Gesellschaft oder von bestimmten Personen „übergestülpt“ werden, einzuschätzen und sich damit zu beschäftigen, welche davon sie brauchen und wollen.

In den Tanzworkshops setzten sie diesen Prozess fort. Sie erhielten Unterstützung dabei, ihre Ideen und Gefühle im Tanz zu äußern. In diesem Zusammenhang entstanden erste Ideen zu der Geschichte und deren Umsetzung. Des Weiteren haben die Tanzlehrer und die Tanzlehrerin die Geschichte bzw. Herkunft ihrer Tanzstile erläutert.

 

In den vier parallel verlaufenden Tanzworkshops wurden u.a. Tänze aus Indien, Amerika und der Türkei bearbeitet. Mithilfe der vier Choreographen beschäftigten sich die Jugendlichen, die z.T. aus den Herkunftsländern der Tänze stammen, zunächst weiter mit den kulturellen Hintergründen, die über die Tänze erzählten. Leitfragen wie „Welche Ausdrucksform und Bewegung bedeutet was?“ „Wie kommunizieren die Tänzer miteinander?“ „Finde ich dort Hinweise auf das Rollenverständnis von Mann und Frau –wenn ja, wo?“ „Wie drückt sich „kulturelle Identität“ dort aus?“ bildeten die Basis, um tiefer in die Verknüpfung von Tanz und Kultur einzudringen. In einem weiteren Schritt besprachen die Teamer mit den Teilnehmenden, in welchem Bereich ihres Lebens sie sich „eingezwängt“ fühlten, welche Vorgaben durch Kultur, Familie oder Sitte sie als einengend empfinden und inwieweit sie sich davon befreien können, ohne gravierende Rollen- oder Normenverletzungen. Tänzerisch wurde dann versucht, die Zwänge und mögliche Befreiungen in Bildern dazustellen. Mehrere Aufführungen der Tanz-Show in Hagen und Marl. 

 

Kooperationspartner:

eSw-Jugendkultureinrichtung "Kunterbuntes Chamäleon", Martin-Luther-King-Schule Marl, Willy-Brandt-Schule Marl, Christlich-Islamische Arbeitsgemeinschaft in Marl, Jugendkulturzentrum „Kultopia“ Hagen, Music Office Hagen (MOH), Hauptschule Remberg Hagen, Gesamtschule Hagen-Eilpe.

 

Gefördert durch das Land NRW

 

Projektträger: ESW EV. SCHÜLERINNEN- UND SCHÜLERARBEIT IN WESTFALEN (BK) E.V.

 

Presse: 

https://kurzelinks.de/4xhr